Eike Sees Vorschlag zur Elektromobilität steht im Widerspruch zum Verhalten Rouven Kötters und Joachim Arnolds
SPD-Bürgermeisterkandidat Eike See will die Elektromobilität voranbringen, indem er die Anmietung eines Elektro-Autos durch die Gemeinde vorschlägt. Die örtlichen GRÜNEN können diesem Vorschlag durchaus etwas abgewinnen. Dennoch steht er in merkwürdigem Widerspruch zum Verhalten der SPD, also der Partei Eike Sees, auf Kreisebene. Dort hatten die GRÜNEN vor drei Wochen gefordert, den Fuhrpark des Kreises, gut fünfzig Fahrzeuge, nach und nach auf Elektro- und Hybridtechnologie umzustellen. Der Antrag wurde abgelehnt. Im zuständigen Ausschuss, den Sees Unterstützer, der Wölfersheimer Bürgermeister Rouven Kötter leitet, wurde aufwändig dargelegt, wie ineffektiv Elektromobilität derzeit ist. Verantwortlich für diese Vorlage war Landrat Arnold, ebenfalls Wölfersheimer und ebenfalls Unterstützer Eike Sees.
„Die SPD spricht mit zwei Zungen“, so Michael Rückl für die Wölfersheimer GRÜNEN. „Warum wird auf Kreisebene eine Technologie in Bausch und Bogen verdammt, die auf Ortsebene von der gleichen Partei und zum Teil den gleichen Leuten angepriesen wird? Die Wahrheit scheint simpel zu sein. Kommt der Vorschlag von der SPD, dann ist er gut, kommt er nicht von der SPD, dann ist er schlecht. Glaubwürdig ist eine solche Politik aber nicht.“
Im Kreis endete es aberwitzig. Als Kompromiss schlugen die GRÜNEN vor, Vertreter des Nachbarkreises Gießen in den Ausschuss einzuladen. Dort stehen 19 Hybridfahrzeuge und fünf reine Elektroautos im kreiseigenen Fuhrpark. Die Erfahrungen seien positiv. Den GRÜNEN erschien der Widerspruch zwischen schlechter Erfahrungen diesseits und guter Erfahrungen jenseits der Kreisgrenze höchst merkwürdig. Aber auch darüber wollte die SPD nicht reden. Weder Landrat Arnold noch Ausschussvorsitzender Rouven Kötter setzten sich dafür ein, die unterschiedlichen Erfahrungen gegenüberzustellen. Ihnen ging es nur ums Ablehnen.
„Die unterschiedliche Umgehensweise derselben Leute mit derselben Sache gibt Eike Sees Vorschlag eine schale Note. Ist Elektromobilität der Wölfersheimer SPD tatsächlich ein Anliegen oder wird sie nur taktisch motiviert aufgegriffen, um sich mit einem Zukunftsthema zu schmücken?“