GRÜNE wollen breitere Diskussion öffentlicher Projekte
Einstimmig hat die Gemeindevertretung eine Erweiterung der Sanierungsgebiete rund um die Ortskerne von Wölfersheim und Södel im Rahmen der Ortskernsanierung beschlossen. Die GRÜNEN in der Gemeindevertretung begrüßen diesen Schritt, da sich die Ortskernsanierung als gutes und wirksames Instrument zur Neubelebung der alten Ortskerne erwiesen hat. Ohne dieses Programm wären die entscheidenden Impulse gegen den schleichenden Verfall der Quartiere unterblieben.
Auch wenn der nun erweiterte Rahmenplan eher informeller Natur ist, nehmen die GRÜNEN ihn zum Anlass, einige grundsätzliche Fragen aufzuwerfen. So finden sie es problematisch, wenn für noch bestehende innerörtliche Gartenstrukturen als Entwicklungsmöglichkeit die Bebauung mit Einfamilien- bzw. Doppelhäusern angedacht wird. Die GRÜNEN halten solche Gebiete, die die alten Ortsstrukturen auflockern, für grundsätzlich bewahrenswert und – z.B. im Zusammenhang mit der Erschließung von Wohnraum für junge Familien im Ortskern – auch für zukunftsfähig.
Zudem setzen sich die GRÜNEN für eine Diskussion über die langfristige Entwicklung und Nutzung des alten Grundschulgebäudes in der Wingertstraße ein. Auch wenn das Gebäude kurzfristig zur Unterbringung der Oberstufe zur Verfügung stehen muss, sollte eine solche Diskussion nicht durch die im Rahmenplan dargelegte Idee der Schaffung von vier bis sechs barrierefreien Wohneinheiten eingeengt werden. Auch für die GRÜNEN wäre das eine überlegenswerte Entwicklung. Dennoch sprechen sie sich dafür aus, dass vor einer endgültigen Entscheidung auch weitere Ideen ins Spiel kommen. Denkbar wäre auch – wie zum Beispiel in der Nachbarstadt Hungen – die alte Grundschule als eine Art offenes kulturelles Zentrum zu nutzen. Dort könnten dann sowohl Aktivitäten an der Schnittstelle Gemeinde – Schule ihren Platz finden wie Bibliothek oder Mediathek, aber auch gemeindliche und schulische Sozialarbeit. Ebenso möglich wären Aktivitäten im betreuerischen oder kulturellen Bereich, so zum Beispiel die Schaffung von Proberäumen für Bands, für die sich die Gemeindevertretung vor einiger Zeit auf Antrag der SPD-Fraktion stark gemacht hat.
Die GRÜNEN halten es für wichtig, sich mit diesen Beispielen und Ideen in der Öffentlichkeit zu Wort zu melden. Sie wollen damit deutlich machen, dass die Fortführung der Ortskernsanierung Möglichkeiten schafft, über die – sofern es öffentliche Projekte betrifft – eine breitere Diskussion lohnt. Sie halten es gerade in den vorgenannten Fällen für völlig unangemessen, wenn der Gemeindevorstand ohne Rückkopplung mit Öffentlichkeit und Parlament hier Planungen soweit voran treibt, dass die Gemeindevertretung im Grunde genommen nur noch die Wahl zwischen Ja und Nein hat. So wie im Zusammenhang mit der Entwicklung des Wölfersheimer Sees eine Ideensammlung mit Hilfe der modernen Medien veranstaltet wurde, so können auch bei der Planung anderer öffentliche Projekte Anregungen aus der Bevölkerung einfließen.