Bürgermeister Kötter biegt sich Wölfersheimer Haltung zum Regionalverband zurecht
Der Büdinger Kreisanzeiger hat den Wölfersheimer Bürgermeister zu den Absichten befragt, die er mit seiner im September bevorstehenden Wahl zum Ersten Beigeordneten des Regionalverbandes Frankfurt-Rhein-Main verbindet. In diesem Interview kritisiert Kötter die Zerschneidung des Wetteraukreises in West und Ost, die mit dem im Jahr 2000 vom Landtag verabschiedeten Ballungsraumgesetz einher ging. Dieses Gesetz ist die Grundlage des Regionalverbands, zu dem er nun wechseln will. Wörtlich führt er aus: „Wir haben das in der Wölfersheimer Stellungnahme kritisiert. Dabei bietet das Gesetz die Möglichkeit, freiwillig beizutreten. Echzell, das an den Verband angrenzt, könnte das etwa.(…) Theoretisch ginge es meiner Ansicht nach auch, dass auf diese Weise der gesamte Ostkreis dem Regionalverband beitreten kann. Ich werbe stark dafür.“
Die Zerteilung des Kreises war einer von vielen Kritikpunkten in der damaligen Stellungnahme der Gemeinde Wölfersheim. Die wesentlich grundsätzlicheren aber lässt Kötter lieber unerwähnt. Denn in der von der Gemeindevertretung mit großer Mehrheit und damit mit den Stimmen der SPD beschlossenen Position heißt es auch: „Die Gemeinde Wölfersheim lehnt den Entwurf des Ballungsraumgesetzes ab. (…) Die Selbständigkeit der Städte und Gemeinden ist zu fördern und nicht einzuengen. Ein weiterer Eingriff in die Selbstverwaltung und Planungshoheit der Gemeinden wird grundsätzlich abgelehnt. (…) Die Gemeinden dürfen nicht durch ‚Zwangszweckverbände‘ in die Pflicht genommen werden. (…)“
Deshalb halten die GRÜNEN fest, dass Rouven Kötter den Kommunen des Ostkreises heute empfiehlt, was die Gemeinde Wölfersheim und die Wölfersheimer SPD seinerzeit kritisierte, nämlich Einengung der Selbständigkeit, Eingriff in die Planungshoheit, Zwangszweckverband. Einziger Unterschied: Damals war er an der Schwelle zum Gemeindevertreter, heute ist er an der zum Regionalverband. Und so passen die damaligen Ansichten, auf er sich im Interview beruft, so gar nicht zu seiner heutigen Sicht und vor allem nicht zu seinen heutigen Ambitionen.